REFERENZPROJEKT
Grüne Baustelle
Die Nibler Unternehmensgruppe bemüht sich bei der Arbeit um Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Unter dem Motto „Grüne Baustelle“ wurde im Spätsommer 2023 ein spannendes Pilotprojekt umgesetzt: In der Nähe des Münchner Olympia-Einkaufszentrums wurde eine Glasfaseranschluss-Baustelle unseres Auftraggebers euNetworks umweltschonend gestaltet. euNetworks ist eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen in Europa, das Internetverbindungen über Glasfaserkabel anbietet und zeichnet sich dadurch aus, eine entscheidende Rolle bei der Verbindung verschiedener Teile des Internets zu spielen, sozusagen das Rückgrat eines digitalen Systems.
Die Baustelle wurde mit elektrischen Baggern, nachhaltigem Diesel (HVO 100) und Recycling-Materialien durchgeführt. Die elektrischen Fahrzeuge und Arbeitsgeräte wurden von Wacker Neuson bereitgestellt. Der Fokus bei dem Projekt lag darauf möglichst umweltschonend und emissionsarm zu arbeiten. Dabei werden die reduzierten Emissionswerte am Ende einer Kostenbilanz gegenübergestellt.
Eine unserer Tiefbaukolonnen arbeitete mit vier Mitarbeitern ab Mittwoch, 16. August, an der Glasfaseranschluss-Baustelle an der Hanauer Straße. Im Einsatz waren von Wacker Neuson ein elektrischer Mini-Bagger, ein elektrischer Lader sowie eine Rüttelplatte und ein Stampfer. Die Arbeitsgeräte wurden jeweils in den Mittagspausen (circa eine Stunde) und nach dem Feierabend an einer Ladesäule wieder mit Strom versorgt. Die Arbeiter fuhren mit einem elektrischen VW-Bus zur Baustelle. Die verlegten Rohre waren aus 100 Prozent recyceltem Material. Der Caddy und Lkw, die beide an der Baustelle im Einsatz waren, wurden mit Diesel betrieben. Jedoch verwendeten wir keinen normalen, sondern einen nachhaltigen Diesel (HVO 100). Letzteren verwendet auch die Deutsche Bahn. Dieser garantiert laut Hersteller eine CO2-Reduzierung um 90 Prozent.
Weniger Co2
E-Arbeitsgeräte
Auf der „Grünen Baustelle“ kamen diverse elektrische Arbeitsgeräte und Fahrzeuge von Wacker Neuson zum Einsatz. Dies war einer der drei wichtigsten Säulen um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Hinzu kam der Einsatz von Bio-Diesel und der Einsatz von recycelten Materialien.
Einsatz von recycelten Kabelschutzrohren (PE-HD und PVC-U). Kabelschutzrohre DA110 aus PVC-U mit Steckmuffe; Stangenware. Kabelschutzrohr 3xDA50 aus PE-HD auf Trommeln.
Mobile Tankanlage vor Ort mit innovativem HVO 100 Diesel. Biokraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) wird ausschließlich aus biologischen Rest- und Abfallstoffen hergestellt und steht damit nicht in Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelindustrie. HVO verursacht im Vergleich zum herkömmlichen Diesel laut Hersteller bilanziell rund 90 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen (1,9 kg/l) und ist palmölfrei. Bei der Verbrennung im Motor wird ausschließlich CO2 freigesetzt, das der Atmosphäre zuvor beim Wachstum der Pflanzen entzogen wurde.
Grüne Baustelle
Umweltbilanz
Durch den Einsatz der nachhaltigen Materialien und Arbeitsgeräte wird es uns möglich sein auf einer Baustellenlänge von 580 Metern rund 4,3 Tonnen CO2 einzusparen. Das entspricht der Menge an CO2, die von 379 ausgewachsenen Bäumen in einem Jahr gebunden wird. Für diese Menge an CO2 könnte eine Person mehr als zehn Mal zwischen London und New York hin- und herfliegen. 4,3 Tonnen CO2 werden ausgestoßen, um 77 neue iPhones 13 zu produzieren.
Durch den Einsatz der Elektrogeräte reduzierten wir unserer Emission um 1,1 Tonnen CO2 und durch den alternativen HVO-Diesel um 1,2 Tonnen. Durch die recycelten Rohre der Z.I.S. Spezialbaustoffe GmbH konnten wir rund zwei Tonnen CO2 einsparen.
Durch die Umstellung auf nachhaltige Arbeitsmethoden, wurden wir mit Mehrkosten auf der Baustelle konfrontiert. Die Gesamtkostensteigerung lag bei rund 8 Prozent. In diesem speziellen Fall der „Grünen Baustelle konnten wir für Mehrkosten von knapp 400 Euro ungefähr eine Tonne CO2 einsparen. Die Kosten werden je nach Materialkosten, Wirtschaftslage und Baustellengröße variieren.
gRÜNE bAUSTELLE
nACHHALTIGE pRESSESTIMMEN
Zum Thema „Grüne Baustelle“ sind bereits mehrere Presse-Artikel online veröffentlicht worden. Das Projekt hat nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Grüne Baustelle
Positives Fazit
Die elektrischen Arbeitsgeräte wurden von den Mitarbeitern sehr gut angenommen. Es gab keine Komplikationen, weder bei den Ladeständen, Akkus, noch bei der Leistung der einzelnen Maschinen. Zudem arbeiteten die Geräte sehr leise. Auch mit dem HVO 100 konnten wir auf der Baustelle problemlos arbeiten. Die recycelten Rohre wiesen dieselben Soll- und Materialwerte auf wie die herkömmlichen Rohre.
4,3 Tonnen CO2 konnten wir aufgrund der nachhaltigen Arbeitsweise auf 580 Meter Tiefbau-Baustelle einsparen. Ein Ergebnis, dass sich bei den aktuellen Mehrkosten durchaus sehen lassen kann. Es bleibt nur abzuwarten, wie sich die Preise der Maschinen, der Energie und Materialien in Zukunft verändern.
Der organisatorische Aufwand für das Pilotprojekt hat sich gelohnt. Zudem wurden wichtige Erkenntnisse über die Machbarkeit einer nachhaltigeren Tiefbaustelle in München gewonnen. Ein grüneres München ist mit Unterstützung von Auftraggebern und der Stadt auch in der Baubranche umsetzbar.