REFERENZPROJEKT
Grüne Baustelle 2.0
Die Nibler Unternehmensgruppe bemüht sich bei der Arbeit um Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Unter dem Titel „Grüne Baustelle“ wurde 2023 ein spannendes Pilotprojekt umgesetzt. Durch den Einsatz von nachhaltigen Materialien und Arbeitsgeräte war es uns möglich auf einer Baustellenlänge von 580 Metern rund 4,3 Tonnen CO2 einzusparen. Mehr Informationen, Zahlen und Daten zur „Grünen Baustelle“ gibt es hier.
Im Spätherbst 2024 setzten wir das nachhaltige Folgeprojekt für die Deutsche Telekom in die Tat um: Die „Grüne Baustelle 2.0“. Auf einer Baustellenstrecke von 611 Metern sparten wir im Zeitraum vom 24. Oktober bis zum 27. November im Bereich der Rablstraße 14 in München wieder fleißig CO2 ein: Insgesamt rund 2,81 Tonnen in 21 Arbeitstagen.
Folgende Arbeitsgeräte waren im Einsatz: Elektro-Stampfer (34 Stunden), Elektro-Rüttelplatte (5,80 Stunden), Diesel LKW 7,5t (2240,7 km), Elektro-Minibagger (98,4 Stunden), Elektro-Lader (101,6 Stunden), E-Bus (491,4 km) und VW Caddy Diesel (464,1 km). Die Baustelle wurde erneut mit elektrischen Arbeitsgeräten – Bagger, Lader, Vibrationsplatte und Vibrationsstampfer aus der Zero Emission Linie von Wacker Neuson – und nachhaltigem Diesel (HVO 100) durchgeführt. Die Geräte waren bereits beim Pilotprojekt im Einsatz.
Weniger Co2
E-Arbeitsgeräte
Auf der „Grünen Baustelle“ kamen diverse elektrische Arbeitsgeräte und Fahrzeuge von Wacker Neuson zum Einsatz. Dies war einer der drei wichtigsten Säulen um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Hinzu kam der Einsatz von Bio-Diesel und der Einsatz von recycelten Materialien.
Biokraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) wird ausschließlich aus biologischen Rest- und Abfallstoffen hergestellt und steht damit nicht in Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelindustrie. HVO verursacht im Vergleich zum herkömmlichen Diesel laut Hersteller bilanziell rund 90 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen (1,9 kg/l) und ist palmölfrei. Bei der Verbrennung im Motor wird ausschließlich CO2 freigesetzt, das der Atmosphäre zuvor beim Wachstum der Pflanzen entzogen wurde.
Grüne Baustelle 2.0
Umweltbilanz
Durch den Einsatz von nachhaltigen Arbeitsgeräten und HVO 100 war es uns möglich auf einer Baustellenlänge von 611 Metern rund 2,81Tonnen CO2 einzusparen. Das entspricht der Menge an CO2, die von 248 ausgewachsenen Bäumen in einem Jahr gebunden wird. Für diese Menge an CO2 könnte eine Person mehr als sieben Mal zwischen London und New York hin- und herfliegen. 2,81 Tonnen CO2 werden ausgestoßen, um 50 neue iPhones zu produzieren.
Im speziellen Fall der „Grünen Baustelle 2.0“ wurden wir mit einer Gesamtkostensteigerung von insgesamt fünf Prozent konfrontiert. Die Kosten werden je nach Material, Leasinggebühr Wirtschaftslage und Baustellengröße variieren. Bei dem Pilotprojekt waren es noch acht Prozent Gesamtkostensteigerung. 2024 konnten jedoch diverse Synergie- und Lerneffekte aus dem ersten Projekt genutzt werden, um die Kosten zu senken.
Grüne Baustelle 2.0
Zitate
Thomas Meisl (Geschäftsbereichsleiter München I Nibler Unternehmensgruppe) zur „Grünen Baustelle 2.0“: „Es wird von Projekt zu Projekt effektiver und wirtschaftlich interessanter.“
Thomas Hinkofer (Bauleiter I Nibler Unternehmensgruppe) zur „Grünen Baustelle 2.0“: „Bei dieser zweiten grünen Baustelle beweisen sie einmal mehr, dass wir den Lärmpegel signifikant reduzieren können, was Anwohner und Passanten spürbar entlastet. Mit unserem nachhaltigen Ansatz leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern fördern auch ein harmonisches Miteinander in der Stadt.“
Arne Freund (Leiter Fiber Factory | Deutsche Telekom AG): „In der Fiber Factory liegen die Prioritäten auf Qualitätsverbesserung des Ausbaus, Zuverlässigkeit vor Kunde und Verkürzung von Ausbauzeiten. Dabei ist ESG (Environmental, Social and Governance) ein wichtiges Thema und wird in den kommenden Jahren zunehmend unsere Agenda bestimmen. Mit der „Grünen Baustelle“ gehen Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit Hand in Hand. Ich bin froh, dass wir starke Partner an unserer Seite haben.“.
Markus Beckmann (Leiter Technik Niederlassung Süd | Deutsche Telekom AG): „T-Glasfaser ist nicht nur im Betrieb deutlich effizienter beim Stromverbrauch als Kupfer- und Koaxialkabelnetze. Auch beim Ausbau des neuen Netzes setzen wir mit innovativen Partnern wie der Nibler Unternehmensgruppe auf mehr Nachhaltigkeit“.
Kerstin Glanert (PTI Leiterin München | Deutsche Telekom AG): „Es freut mich, dass es uns mit starken Partnern gelingt den Glasfaserausbau – FTTH auch innovativ zu gestalten. Der Pilot der „Grünen Baustelle“ hat uns wertvolle Erkenntnisse zu Machbarkeit und Akzeptanz geliefert und ist damit ein wichtiger Schritt in der Nachhaltigkeit“.
Grüne Baustelle
Positives Fazit
Die elektrischen Arbeitsgeräte wurden von den Mitarbeitern sehr gut angenommen. Es gab keine Komplikationen, weder bei den Ladeständen, Akkus, noch bei der Leistung der einzelnen Maschinen. Zudem arbeiteten die Geräte sehr leise. Auch mit dem HVO 100 konnten wir auf der Baustelle problemlos arbeiten. Dies wird vor allem hilfreich sein für Baustellen in der Nähe von Wohngebieten.
2,81 Tonnen CO2 konnten wir aufgrund der nachhaltigen Arbeitsweise auf 611 Meter Tiefbau-Baustelle einsparen. Ein Ergebnis, dass sich bei den aktuellen Mehrkosten durchaus sehen lassen kann. Es bleibt nur abzuwarten, wie sich die Preise der Maschinen, der Energie und Materialien in Zukunft verändern. Der organisatorische Aufwand für die „Grüne Baustelle 2.0“ hat sich gelohnt. Zudem wurden weitere Werte über die Machbarkeit einer nachhaltigeren Tiefbaustelle in München gewonnen. Ein grüneres München ist mit Unterstützung von Auftraggebern und der Stadt auch in der Baubranche umsetzbar. Die Mehrkosten müssen jedoch von jemandem getragen werden. In Deutschland kostet Unternehmen der Ausstoß von CO2 aktuell 45 Euro pro Tonne. Dies betrifft Sektoren wie Verkehr und Gebäude im Rahmen des nationalen Emissionshandels (nEHS). Diese CO2-Bepreisung soll 2025 auf 55 Euro pro Tonne steigen.